Wenn Sie auf der Suche nach einer VR/AR-Brille für Ihr Unternehmen sind, könnte die Pico 4 Ultra Enterprise die perfekte Wahl sein
Die VR- und AR-Industrie hat in den letzten Jahren ein rasantes Wachstum erlebt. Auf dem Markt sind eine Reihe großartiger Brillen erschienen, die Virtual- und Augmented-Reality-Funktionen kombinieren und eine Ansicht der realen Welt mit überlagerten virtuellen Elementen ermöglichen. Diese innovative Lösung eröffnet enorme Möglichkeiten, die zuvor nicht verfügbar waren, insbesondere in diesem Preis- und Größenbereich. Beispiele für solche Brillen sind die Meta Quest 3, die Apple Vision Pro oder die Varjo XR-4. In diesem Artikel werden wir uns jedoch auf ein anderes Modell konzentrieren - die Goggles Pico 4 Ultra Unternehmendie vor kurzem auf den Markt gekommen sind und interessante Möglichkeiten für industrielle Anwendungen im Bereich der erweiterten Realität (Augmented Reality) bieten.
Dieser Test ist mehr als nur eine Aufschlüsselung der technischen Daten. Die Pico 4 Ultra Enterprise ist keine Spielebrille - obwohl sie ein ähnliches Betriebssystem wie ihr Gegenstück für Endverbraucher, die Pico 4 Ultra, verwendet, sind die Unterschiede spürbar, insbesondere bei den verfügbaren Anwendungen. Die Enterprise-Version bietet Software, die ausschließlich für Geschäftsanwendungen bestimmt ist. Das Wort "Business" ist hier sehr weit gefasst - von der Mitarbeiterschulung über die Ausbildung bis hin zu Tools für die Zusammenarbeit.
Augmented Reality in Fertigung und Industrie ist nicht nur eine Domäne der Pico-Brille. Auch Meta bietet eine ähnliche Lösung unter dem Namen Meta for Business an. Der engste Konkurrent der Pico 4 Ultra Enterprise ist die Oculus Quest 3-Brille, daher werden wir die beiden Modelle im ersten Teil dieses Artikels vergleichen.
Pico 4 Ultra Enterprise vs. Meta Quest 3 - Allgemeine Spezifikationen
Erweiterte Realität in der Industrie wird häufig in Bereichen wie Schulung, Raumplanung oder Überwachung von Produktionsprozessen eingesetzt. In diesem Zusammenhang hebt sich die Pico 4 Ultra Enterprise-Brille von der Konkurrenz ab und bietet Funktionen, die die Arbeit in dynamischen Umgebungen erleichtern.
Zunächst einmal sollte man erklären, was die Pico 4 Ultra-Brille ist. Es handelt sich um eine verbesserte Version der Pico 4, die mit einem neuen Snapdragon XR2 Gen 2-Prozessor, Farb-Passthrough-Kameras und zusätzlichen Verbesserungen wie der Unterstützung von Wi-Fi 7 (im Vergleich dazu unterstützt die Meta Quest 3 Wi-Fi 6e) ausgestattet ist. Mit diesen Merkmalen steht die Brille in direkter Konkurrenz zur Meta Quest 3, da sie alle wichtigen Funktionen ihres Konkurrenten bietet.
Aber kommen wir nun zu den Spezifikationen auf dem "Papier":
Spezifikation: | Pico 4 Ultra Unternehmen | Meta Quest 3 |
Auflösung | 2160×2160 nach Augenmaß | 2064×2208 nach Augenmaß |
Optik | Pfannkuchenobjektiv, LCD | Pfannkuchenobjektiv, LCD |
Sichtfeld (FOV) | 104° Horizontal / 103° Vertikal | 110° Horizontal / 96° Vertikal |
Passthrough-Kameras | Zwei 32MP-Farbkameras | Zwei 18MP-Farbkameras |
Bildschirm aktualisieren | 90Hz | 120Hz |
Augen- und Gesichtsverfolgung | Nein | Nein |
Gewicht | 580g, gut ausgewogen | 515g, schlecht ausgewogen |
Durchpausen von Hand | Ja | Ja |
Steuerungen | Ohne Ringe | Ohne Ringe |
Wenn man sich die Tabelle ansieht, bekommt man den Eindruck, dass die Pico 4 Ultra Enterprise Brille diesen Vergleich gewinnt, trotz einiger Vorteile der Meta Quest 3, wie z. B. ein größeres Sichtfeld und eine höhere Bildwiederholfrequenz. Man muss jedoch bedenken, dass Spezifikationen auf dem Papier eine Sache sind - sie erfordern eine detaillierte Analyse und einen praktischen Vergleich.
Kommen wir nun zu meinen Erfahrungen mit der Pico 4 Ultra Enterprise-Brille im Vergleich zur Quest 3, angefangen bei den technischen Daten.
Auflösung und Optik
Beide Geräte bieten eine hohe Auflösung und die Unterschiede zwischen den beiden sind kaum zu erkennen. Bei den Linsen ist die Situation jedoch etwas anders. Obwohl sowohl die Pico- als auch die Meta-Brille Pancake-Linsen verwenden, sind die Linsen der Meta-Brille eindeutig die besseren. Sie bieten eine hervorragende Schärfe über fast die gesamte Fläche, während die Pico-Linsen an den Rändern des Bildes merklich an Schärfe verlieren. Dies ist jedoch kein wesentlicher Nachteil - die Bildqualität der Pico-Brille liegt immer noch auf einem sehr hohen Niveau.
Die Meta Quest 3 bietet ein breiteres horizontales Sichtfeld, während die Pico 4 Ultra Enterprise ein etwas engeres horizontales Sichtfeld, aber ein breiteres vertikales Sichtfeld hat. Mir persönlich gefällt das Sichtfeld der Oculus Quest 3 besser - es ist eher rechteckig und weniger klaustrophobisch. Bei der Pico-Brille habe ich das Gefühl, dass ich durch ein breiteres Fernglas schaue, was das Gefühl der Immersion etwas mindert.
Durchleitung
Der Passthrough, also die Sicht auf die reale Welt durch die Kameras der Brille, funktioniert recht gut, wenn auch nicht perfekt. Laut Pico ist die Brille mit 32-MP-Kameras ausgestattet, also doppelt so hoch wie die Auflösung des Meta Quest 3. Auf dem Papier sieht das nach einem Vorteil für Pico aus, aber ich würde das nicht vorschnell beurteilen. Meiner Erfahrung nach ist das Passthrough in der Meta Quest 3 einfach besser. Auflösung allein ist nicht alles - und in der Praxis schneidet Quest 3 selbst in dieser Kategorie genauso gut, wenn nicht sogar besser ab. Das größte Problem des Pico 4 Ultra ist die sogenannte Bewegungsunschärfe. Wenn man den Kopf bewegt, verschwimmt das eigentliche Bild, was das Benutzererlebnis erheblich beeinträchtigt. Bei der Quest 3 tritt dieses Problem nicht auf.
Nichtsdestotrotz erfüllt der Passthrough seinen Zweck - ich kann problemlos die reale Welt beobachten, Mixed-Reality-Anwendungen nutzen und eine korrekte Tiefenwiedergabe genießen. Außerdem bietet die Pico 4 Ultra-Brille ein automatisches Scannen der Umgebung, während dieser Prozess bei der Quest 3 manuell durchgeführt werden muss. Auch wenn ich noch keinen konkreten Nutzen für diese Funktion in den verfügbaren Anwendungen gesehen habe, ist es definitiv eine zukunftssichere Lösung, die wahrscheinlich erst mit der Veröffentlichung von Quest 4 auf der Meta-Brille erscheinen wird.
Bequemlichkeit
Mein persönliches Quest 3 ist stark modifiziert - es hat ein Ersatz-Kopfband, eine spezielle Schnittstelle neben dem Gesicht und sogar Controller-Overlays. Ich habe sie modifiziert, weil das Standard-Kopfband nicht genug Komfort bietet. Die Quest 3, die ich besitze, ist die bequemste Brille, die ich je hatte, aber es ist klar, dass man eine Brille, die man massenhaft für Augmented-Reality-Anwendungen in der Fertigung und Industrie kauft, nicht individuell anpassen wird. Hier kommt die Pico 4 Ultra Enterprise ins Spiel.
Ich will ehrlich sein - die Pico 4 Ultra ist nicht die bequemste Brille, die ich je hatte, aber sie bietet sofort nach dem Auspacken einen ziemlich guten Tragekomfort. Die Batterie befindet sich auf der Rückseite der Brille, was die Balance im Vergleich zur Oculus Quest 3 verbessert, bei der sich die Batterie auf der Vorderseite befindet. Das Hauptproblem der Pico 4 Ultra in Bezug auf den Komfort ist das raue und unbequeme Material, das für die Teile verwendet wird, die am Gesicht des Benutzers haften. Die Gesichtsschnittstelle und das Material, das den Hinterkopf hält, bestehen aus hartem, rauem Kunststoff. Verstehen Sie mich nicht falsch, es ist tragbar - ich würde sagen, es ist für etwa zwei Stunden erträglich. Allerdings ist "erträglich" das Schlüsselwort - der Benutzer wird sich jederzeit bewusst sein, dass er etwas auf dem Kopf hat.
Die Pico 4 Ultra Enterprise bietet sofort nach dem Auspacken einen viel besseren Komfort als die Oculus Quest 3, die ich persönlich aufgrund ihres unbequemen Gewichts und ihres schlecht ausbalancierten Designs nach 30 Minuten Benutzung abnehmen musste.
Benutzeroberfläche und Steuerelemente
Die Benutzeroberfläche von Pico 4 Ultra erinnert mich an das Meta Quest-Betriebssystem von vor ein paar Jahren - ein bisschen chaotisch, klobig und manchmal unintuitiv. Die UI und UX der Quest-Brille haben sich dank regelmäßiger Updates stark gewandelt, aber es ist klar, dass Pico hinterherhinkt. Das Aufrufen und Schließen von Fenstern ist umständlich und manchmal frustrierend, und die Gesten, die zum Öffnen von Menüs oder zum Zurücksetzen der Ansicht erforderlich sind, sind übermäßig kompliziert - ich habe oft vergessen, wie man sie genau ausführt.
Ein Beispiel: Beim Meta Quest 3 können Sie die Ansicht durch eine Handbewegung zurücksetzen, indem Sie einfach Zeigefinger und Daumen drei Sekunden lang gedrückt halten - schnell und intuitiv. Beim Pico 4 Ultra muss man dazu die Hand vor sich ausstrecken, schließen, drehen und öffnen. Das ist eine seltsame und unnötig komplizierte Abfolge von Bewegungen.
Es ist mit bloßem Auge erkennbar, wie sehr sich Pico von visionOS hat inspirieren lassen - sowohl bei der 3D-Aufnahme als auch bei den üblichen Fenstern und Methoden zu deren Steuerung. Wenn Pico Ideen von Apple übernimmt, warum dann nicht auch die Lösungen von Meta nutzen? Es ist ja nicht so, dass Meta schlechte UI- und UX-Lösungen hat - im Gegenteil, ich finde sie inzwischen richtig gut.
Das Pico 4 Ultra Enterprise bietet Controller im Kit, die ziemlich solide sind - keine Ringe, schwerer als der Touch Plus von Meta Quest 3 und 3S, und ihr Tracking funktioniert sehr gut. Insgesamt ist die Verwendung sehr komfortabel. Leider kann das Hand-Tracking nicht mit der Tracking-Qualität der Controller mithalten. Die Brille hat Schwierigkeiten, Fingerklicks genau zu erkennen, und das Tracking bei schlechten Lichtverhältnissen ist eingeschränkt. In dieser Hinsicht erinnert sie an den Entwicklungsstand der Quest-Brille von vor zwei Jahren.
Geschäftsmöglichkeiten Pico 4 Ultra Enterprise - PICO Business Suite
Das beeindruckendste Element von Pico 4 Ultra Enterprise ist die Plattform PICO Business Suite - ein Tool, das für die Verwaltung von Pico-Brillen in Unternehmensumgebungen entwickelt wurde. Es ermöglicht die zentrale Verwaltung aller Geräte, einschließlich der gleichzeitigen Installation von Anwendungen und Updates, des Starts von Anwendungen und der Synchronisierung von Videos und Bildern auf mehreren Geräten gleichzeitig.
Mit der Pico Business Suite können Benutzer auch ihre eigenen Anwendungen hinzufügen, die gleichzeitig auf mehreren Brillen ausgeführt werden können, und einzelne Geräte auf fast jede beliebige Weise fernsteuern. Dies macht die Fehlersuche extrem einfach - anstatt dem Benutzer die Brille abzunehmen und manuell nach einer Lösung zu suchen, kann alles aus der Ferne erledigt werden.
Pico Business Suite garantiert ein hohes Maß an Sicherheit durch die Integration von Sicherheit auf der Hardware- und Softwareebene. Das System schützt Benutzerdaten und Geräte vor unbefugtem Zugriff. Darüber hinaus können die Benutzer Anwendungsberechtigungen verwalten und die Bildschirmsperre aktivieren, was die Sicherheit bei der Nutzung der Brille weiter erhöht.
Die Plattform ermöglicht die Personalisierung der Benutzeroberfläche, so dass das Logo und der Hintergrund auf dem Startbildschirm der Brille geändert werden können. So können Unternehmen das VR-Erlebnis auf ihre Marketing- oder Bildungsziele zuschneiden.
PICO Business Suite ist ein intuitives und einfach zu bedienendes Werkzeug, auch für diejenigen, die noch nicht mit der Verwaltung von VR-Geräten vertraut sind. Es steht eine umfangreiche Bibliothek mit Support-Materialien und technischem Support zur Verfügung, die die Implementierung und die tägliche Nutzung des Systems erheblich erleichtern.
Augmented Reality in der Fertigung verändert die Art und Weise, wie Unternehmen alltägliche Aufgaben erledigen, von der Simulation von Produktionsprozessen bis hin zur Integration moderner Managementsysteme. Die Pico 4 Ultra Enterprise-Brille bietet zusammen mit der Pico Business Suite Funktionen, die eine Datenvisualisierung in Echtzeit, eine verbesserte Zusammenarbeit im Team und die Beseitigung von Fehlern durch den Zugriff auf interaktive Anweisungen ermöglichen.
Goggles bietet Zugang zu seinem eigenen App-Shop mit zahlreichen Apps. Obwohl die Apps in diesem Shop kostenlos heruntergeladen werden können, erfordert der volle Zugriff auf ihre Funktionen oft ein Abonnement oder den einmaligen Kauf der Vollversion. Es ist jedoch erwähnenswert, dass einige Apps Demos anbieten, mit denen Sie die meisten Funktionen kostenlos testen können.
Das Urteil - Lohnt es sich?
Die Pico 4 Ultra Enterprise ist eine Brille, die ihrem größten Konkurrenten, der Meta Quest 3, fast ebenbürtig ist. Obwohl sie in vielerlei Hinsicht geringfügig schlechter ist, zeichnet sie sich dadurch aus, dass sie sofort nach dem Auspacken einsatzbereit ist. Ihr größter Vorteil ist jedoch PICO Business Suite - Plattform zur Fernverwaltung einer Brillenflotte, zum Hochladen und Erstellen spezieller Geschäftslösungen sowie zahlreiche Funktionen, die die Integration in die Arbeitsumgebung erleichtern.
Im digitalen Zeitalter eröffnet Augmented Reality in Industrie und Fertigung neue Perspektiven für Unternehmen, und Pico 4 Ultra Enterprise ist die ideale Lösung für Unternehmen, die das Potenzial dieser Technologie effektiv nutzen möchten. Wenn Sie planen, Pico 4 Ultra Enterprise in Ihrem Unternehmen für Mitarbeiterschulungen, Teamzusammenarbeit oder andere geschäftliche Zwecke einzusetzen, ist es eine solide Wahl.